20.06.2022

Bericht von der 65. Gesamtkonferenz der ev. Militärseelsorge

Nach 2 Jahren coronabedingter Abstinenz konnte vom 30.05. bis 02.06.2022 wieder eine Präsenzveranstaltung – wenn auch mit einigen Sicherheitsmaßnahmen – durchgeführt werden. Neben den Ausw

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Die Rolle der Militärseelsorge im Kontext der Inneren Führung

Bericht von der 65. Gesamtkonferenz der ev. Militärseelsorge

Nach 2 Jahren coronabedingter Abstinenz konnte vom 30.05. bis 02.06.2022 wieder eine Präsenzveranstaltung – wenn auch mit einigen Sicherheitsmaßnahmen – durchgeführt werden. Neben den Auswirkungen der COVID19-Pandemie prägte natürlich die völkerrechtswidrige russische Invasion in der Ukraine die Inhalte des Konferenzverlaufes.

Schon im Dank- und Festgottesdienst anlässlich des 65jährigen Bestehens des Militärseelsorgevertrages in der St. Nikolaikirche in Potsdam, ging MilBischof Dr. Felmberg auf die lagebedingten Herausforderungen für die Seelsorge und die politische und militärische Führung ein. Neben dem Dank an unseren HERRN für den erfolgreichen Militärseelsorgevertrag sprach Bischof Felmberg auch die Entwicklung der Zukunftsaufgaben mit den Hauptschwerpunkten an. Er betonte mehrfach, wie sehr wir auf die Führung durch den Heiligen Geist angewiesen sind.

In der anschließenden Festrede von Verteidigungsministerin Lambrecht wurden die gelungenen Aspekte in der Entwicklung der MilSeelsorge gewürdigt. Zu den anstehenden Herausforderungen für Bw und MilSeelsorge gab es allerdings nur die allgemeinen bekannten Aussagen zu hören, z.B. der Verweis auf das geplante und inzwischen von Verteidigungsausschuss und Bundestag genehmigte 100 Milliarden-Sondervermögen.

Nach der darauffolgenden Podiumsdiskussion mit der EKD-Präses Anna Nicole Heinrich und der Social-Media-Expertin (für das EKA) Merle Schröer, in der über die Wertschätzung und Verankerung der Bw in der Gesellschaft debattiert wurde, ging es zum Empfang durch das EKA. Hier, und auch später im Foyer des Hotels, wurden die Beiträge bis zur Schließung der Bar ausgiebig erörtert, sowie der ausgeschiedenen Seelsorger gedacht und zu den „Neuen“ Kontakte geknüpft.

Am Morgen des Dienstags wurde nach dem Morgengebet, die Tagung mit einem Vortrag von Dr. Klaus Neumann (Beirat Innere Führung) zur Lage und Herausforderung der Inneren Führung aus „weltlicher“ Sicht eröffnet. Dieser Vortrag wurde dann nach einer Kaffeepause in einer Panel-Diskussion durch GM Bodemann (Zentrum Innere Führung) und GM v. Butler aus Sicht der Truppe, der Wehrbeauftragten Dr. Eva Högl (Deutscher Bundestag) aus juristischer und politischer Perspektive, und MilBischof Felmberg aus seelsorgerlichen Ansätzen ergänzt. Dr. Felmberg betonte hier ganz deutlich – wie es zuvor beide Generäle schon anklingen ließen, dass wir als Christen auf die Innere und „äußere“ Führung  durch den Heiligen Geist angewiesen sind.

Nachmittags wurden in 7 Workshops die Spannungsfelder der MilSeelsorge z.B. Wertehaltung, Kontingenzbewältigung, psychische Gesundheit, Bildung und Führung erarbeitet. Deren Ergebnisse wurden dann in einer Auswertungsrunde zusammengefasst, und sollen in die Weiterentwicklung der MilSeelsorge einfließen.

Besonders eine neue und vertiefte Verankerung der Streitkräfte in der Gesellschaft und in den Kirchen/Gemeinden, unabhängig von unterschiedlichen Gefährdungslagen, ist dringend geboten.

Der Tag klang nach einem längeren „Spaziergang“ von 1,5 Stunden durch den/die Potsdamer Park/s und Potsdam, mit einem Grillabend, offizieller Vorstellung der „Neuen“ und dem Abendsingen aus.

Für uns Gäste ging es dann am Mittwoch wieder zurück, während die Angehörigen der MilSeelsorge noch einen Fortbildungstag LKU und interne Fragenstellungen bis Donnerstagmittag absolvierten.