Beginn: 31.10.2025 | 20:29 Uhr
Ende: 02.11.2025 | 20:29 Uhr
Ev. Bildungsstätte Schwanenwerder
CoV-Rüstzeit "Wahrheit und Lüge"
Dietrich Bonhoeffer - und was wir von ihm lernen können
Rüstzeit der Cornelius-Vereinigung in der Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder
Wahrheit und Lüge
Einzelheiten sowie Anmeldeinformationen finden sich hier.
Allgemeine Einführung
Das Thema "Wahrheit und Lüge“ ist eine zentrale ethische Fragestellung und in unserer Zeit, die von Begriffen wie „Fake News“, Lügenpresse“ und hybrider Kriegsführung mit bewussten Falschmeldungen und Wahlmanipulationen geprägt ist, besonders zu bedenken.
Vor 80 Jahren wurde Dietrich Bonhoeffer im KZ Flossenbürg ums Leben gebracht. Seine kurze Biografie steht bis heute für politischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus, mutiges Christsein und Zivilcourage. Seine Äußerungen zu seinem Verständnis von „Wahrheit und Lüge“ sind vor dem Hintergrund seines ethischen Ansatzes einer Verantwortungsethik zu verstehen und dienen umgekehrt aufgrund der lebensweltlichen Bezugspunkte gut zur Verdeutlichung seines ethischen Ansatzes.
Bonhoeffer stellt einem formalistischen Wahrheitsverständnis einen durch die jeweilige Situation begründeten Wahrheitsbegriff gegenüber. So sind Wahrheit und Lüge im jeweiligen Kontext zu bewerten. Im Zweifelsfall muss eine ethische Entscheidung getroffen werden, die bedeutet, schuldig zu werden. So kann es notwendig sein, zugunsten einer höheren Wahrheit zu lügen.
Didaktisch-methodischer Kommentar
„Wahrheit und Lüge“ – das ist ein Thema, das in der Lebenswelt eines jeden Menschen angesiedelt ist. Von klein auf werden wir mit der Thematik konfrontiert. Wir lernen, dass es richtig ist, die
Wahrheit zu sagen und nicht zu lügen. Wir erfahren aber auch, dass es Situationen gibt, in denen es schwierig ist, bei der Wahrheit zu bleiben, es sei es um sich selbst zu schützen oder andere nicht zu
verletzen.
Viele Sprichwörter befassen sich mit der Lüge; durch die Verschiedenheit der Aussagen wird deutlich, dass es schwierig ist, eine Definition von Lüge zu finden. Ein Großteil der Sprichwörter befasst sich mit den Konsequenzen des Lügens. An Beispielen aus dem Alltag kann erkannt werden, dass es unterschiedliche Motivationen gibt, aus denen heraus gelogen wird.
- Muss man immer die Wahrheit sagen?
- Was sind Notlügen?
- Wodurch wird vorgegeben, was die Wahrheit ist?
- An welchen Maßstäben wird das gemessen?
- Wie beurteilt die Bibel Wahrheit und Lüge?
Bonhoeffer öffnet den Wahrheitsbegriff, indem er die konkrete Situation in die Bewertung einbezieht: für ihn sind z.B. der Schutz einer Familie und die damit verbundene Loyalität eine höhere Wahrheit als das bloße Sagen der Wahrheit.
Kant wurde häufig vorgeworfen, seine Ethik sei rigoros und lebensfern. Das Beispiel mit dem vom Mörder Verfolgten zeigt diese Problematik gut auf.
Bonhoeffer weist in seiner Auseinandersetzung mit Kants Ethik auf die Notwendigkeit hin, Nächstenliebe zu üben. Diese kann es erfordern, Schuld auf sich zu nehmen, also z.B. zu lügen.
Wie ist dies alles einzuordnen angesichts der oben beschriebenen Lebenswirklichkeit, nicht nur, aber auch von Soldatinnen und Soldaten, im 21. Jahrhundert?
Diesen Fragen soll mit den Teilnehmenden nachgegangen werden und mit Sprichwörtern, Bewertungen von Alltagssituationen und mit Texten von Bonhoeffer und Kant Erkenntnisse erarbeitet werden, um dadurch grundsätzliche, aber auch für den Lebensalltag taugliche Antworten zu finden.
Ort
Evangelische Bildungsstätte auf Schwanenwerder
Inselstraße 27-28
14129 Berlin-Schwanenwerder
Telefon 030 – 847 14-0
Telefax 030 – 803 69 61
info@berlin-schwanenwerder.de
www.berlin-schwanenwerder.de
Einzelheiten finden sich suf der Seite der Cornelius-Vereinigung (coV) hier.